von Paul Glaw
mit Frauke Alina Becker, Fern Liberty Kallenbach Campbell, Lisa Kottkamp, David Schröder
Ⅰ Dinner as a Work of Art
Ⅱ Body as a Work of Art
Zwei aufeinander aufbauende Ausstellungsformate setzen sich mit dem Leviathan der „Prozession“ auseinander.
Rituale sind der Kern eines jeden Menschen. Sie helfen bei der
Durchsetzung von Struktur und eigenen Systemen. Ohne immer wiederkehrende Abläufe, verlieren wir uns in der Wahrnehmung von Raum und Zeit. Du bist LOST. Rituale helfen dadurch auch bei der Festsetzung von Zeitlichkeit und Zeitlichkeit ist nur ein Synonym für Endlichkeit.
In der Psychologie bezeichnet ein Ritus den stets in derselben Weise wiederkehrenden Ablauf eines gelernten Tuns. Und der wiederkehrende Ablauf einer Handlung unterliegt dem Prozess. Dem Prozess aber liegt ein Weg zugrunde und dieser kennt nur einen Anfang. Das Ende ist offen, der Weg dorthin ist mal länger, mal kürzer, nur unsere immaterielle Ideenwelt ist imstande das Resultat (Ziel) bereits zu kennen. Doch es bedarf einer Prüfung um uns zu vergewissern, ob wir diesen reinen Gedanken auch visuell in der Sinneswelt umsetzen können. Kein Denken ohne Körper, keine Erkenntnis ohne Erfahrung, wie es Aristoteles bereits formulierte.